Renaturierung

Renaturierung

In den seit 1906 entstandenen Tagebaurestlöchern des Kalkabbaus entstand im Laufe der Renaturierung durch Flutung und einsetzendem Verlandungsprozess eine Teichlandschaft mit mehr als 24 ha zusammenhängenden Schilfröhricht. Dies ist das größte Gebiet im Raum Thüringen. 

Zusammen mit unterschiedlich strukturierten Umgebungsflächen im Bereich der Unstrutaue bietet diese Bergbaufolgelandschaft zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten vielfältige Lebensmöglichkeiten. Seltene Vertreter der Feuchtgebiete finden hier einen geeigneten Lebensraum, beispielsweise Seefrosch und Wechselkröte. Besondere Bedeutung  hat diese neue Landschaft für die Vogelwelt. Insgesamt können 155 Vogelarten im Gebiet festgestellt werden. Mindestens 91 Arten werden als Brutvögel eingestuft, davon nisten 62 regelmäßig.

Die landesweite Bedeutung des Gebietes leitet sich vor allem aus dem Vorkommen seltener Vogelarten ab, darunter mindestens 8 Brutarten der Roten Liste Thüringens. Als Gastvögel sind 60 Arten aufgenommen, davon treten ca. 30 regelmäßig auf. Zahlreich vertreten sind auch selten gewordene Insektenarten. Einige Libellen, Wasserkäfer,  Laufkäfer und Großschmetterlinge sind innerhalb Thüringens nur hier nachgewiesen. Einige Arten erwiesen sich als neu für Ostdeutschland oder sogar für das gesamte Bundesgebiet.

Gegenwärtig steht die Bergbaufolgelandschaft unter Naturschutz und besitzt den Status eines SPA-Gebietes (EU Special Protected Area).
Auch weiterhin werden durch den bestehenden Kalkabbau neue Flächen für den Naturschutz hinzugewonnen. Langfristig führt dies zu einer weiteren Aufwertung des Landschafts- und Naturraumes (derzeit 18,5 Ökopunkte), wo zur Zeit noch monotone Ackerflächen (6 Ökopunkte) überwiegen.